Fazit Mallorca 2013

Nach meinem ersten Mallorca Trainingslager in 2010 klappt es dieses Jahr endlich wieder… im Januar also den Urlaub gebucht und das Miet-Rennrad bei Hürzeler vorbestellt… Vorfreude war groß, und es wurde toll! Auf 10 sehr schönen Etappen haben wir über 1000km in den 2 Wochen zurück gelegt.
(Auf die Bilder kann man klicken für eine größere Ansicht. Eine Bilder-Galerie gibt es später noch im Galerie-Bereich unter Urlaub)

Anreise …

Fast wie ein verspäteter April-Scherz fing am Dienstag (2. April) doch tatsächlich ein ziemlicher Husten an. Super, kurz vor Mallorca… muss das denn sein, am Freitag kam auch noch ziemlicher Schnupfen dazu. Am Samstag, 6. April gings dann los: Jürgen hatte ein „Flughafen-Taxi“ organisiert, das zuerst Brigitte und Hartmut in Altdorf um 4:00 abgeholt hat, dann mich kurz darauf und dann noch Jürgen und Margarete in Böblingen… gegen 4:30 waren wir in Stuttgart am Flughafen. Das Wetter in Deutschland, kalt und regnerisch… das Wetter bei Ankunft um 8 in Palma de Mallorca … kalt und regnerisch … was für ein Start in den Urlaub.

Nicht unterkriegen lassen. Wir haben also nach dem Einchecken gleich unsere Mieträder bei Hürzeler in der Radstation im Hotel Gran Vista in Can Picafort abgeholt und Probe gefahren / eingestellt. Jetzt kanns losgehen… wenn der Regen aufhört. Nun, für mich nicht mehr am Samstag… Aber es kam noch besser: in der Nacht zum Sonntag mit Kopf- und Glieder-Schmerzen aufgewacht. Beim Frühstück dachte ich schon daran, mein Rad gleich wieder abzugeben. Der Sonntag war also im Eimer. Kleiner Spaziergang an der Strandpromenade und ansonsten Zimmer: Lesen und Schlafen. Das Wetter am Sonntag hat sich schon verbessert, einigermaßen sonnig und ein wenig wärmer.

Montag: erste Ausfahrt

Und welch Wunder geschehen: Scheinbar hat die Ruhe am Sonntag gut getan. Am Montag ging es mir bedeutend besser! Da es noch etwas kühl war, wollte ich nicht gleich mit der Gruppe losfahren, sondern ganz gemütlich in meinem eigenen Tempo die Sonne geniessen: Montag war ein richtig schöner Tag. Also die „Sonntags-Tour“ nachgeholt, Cala de Sant Vincenç.

Cala de Sant Vincenç
Cala de Sant Vincenç

Sonne, 20°C, gemütliches Tempo, dann Cafe con leche mit diesem Ausblick… was gibt es besseres zur Erholung. Nur eine kleine Winzigkeit: nach über 10 Jahren Rennrad ist mir doch bei einem Schlagloch auf der Strecke eine Speiche am Hinterrad gebrochen. Sowas. Ich habe also gehofft dass das Hinterrad den Heimweg durchhält, schließlich habe ich damit keine Erfahrung: es ging. Allerdings war ich schon 14:20 zurück und die Werkstatt macht erst 15:00 wieder auf, sodass ich noch 2 „Ehrenrunden“ rund um Can Picafort drehen musste, um warm zu bleiben… damit sind 78km zusammen gekommen.

Dienstag: zweite Ausfahrt, nun in der Gruppe

Nach dem ersten erfolgreichen Test gestern, sollte es heute zum ersten Mal mit der Gruppe losgehen. Jürgen und Margarete (Jürgen mit 20 Jahren Mallorca Erfahrung, der jeden schönen Weg kennt), Brigitte und Hartmut (die Marathon-Lääufer) und Tilman. Kann ich da mitfahren?

Nun, ich wurde auf eine harte Probe gestellt: war für ein Wind an dem Tag! Erstmal auf dem Rad halten und nicht umwehen lassen, Jürgens Hinterrad anfixieren … und am Berg dann nicht allzuweit zurückfallen lassen. Hart aber die Tour entlohnt: Cala Rajada, Capdepera.

Leuchtturm Cap de Pera bei Cala Rajaca
Leuchtturm Cap de Pera bei Cala Rajaca
Leuchtturm bei Cala Rajada, mit Jürgen und Tilman
Leuchtturm bei Cala Rajada, mit Jürgen und Tilman

Auf dem Rückweg war der Wind dann noch stärker, aber an Jürgens Hinterrad im Windschatten, ging es einigermaßen.

Mittwoch: Puig de Inca

Auch nach vielen Jahren Mallorca war Jürgen noch nicht auf dem Puig de Inca… Zeit das nachzuholen. Keine besonders lange Tour, dafür ein erster kleiner „richtiger“ Anstieg zum Testen. Und ein schöner Blick rund um die Insel. Das hat sich gelohnt.

Puig de Inca, Blick nach Nord-Osten in Richtung Alcudia
Puig de Inca, Blick nach Nord-Osten in Richtung Alcudia

Freitag: Randa

Der erste Klassiker: Puig de Randa, kein Trainingslager ohne. Wir sind heute wieder recht pünktlich aufgebrochen, da wir nach dem Randa noch ein bischen weiter fahren wollten um einige Kilometer in die Beine zu bekommen… schließlich wartet nächste Woche das Gebirge auf uns. Damit sind wir vor dem Pulk der Radler am Randa und können noch sowas wie Stille genießen.

Blick vom Randa in Richtung Gebirge
Blick vom Randa in Richtung Gebirge
Pause auf dem Randa: Brigitte, Jürgen und Tilman
Pause auf dem Randa: Brigitte, Jürgen und Tilman

Samstag: Kloster Lluc

Auch so ein Klassiker auf Mallorca, liegt schon im Küstengebirge, der Sierra Tramontana. Liegt bei verschiedenen Etappen sozusagen auf dem Weg. Wer aber in Alcucia, Playa de Muro oder Can Picafort Station bezogen hat, kann eine nette und nicht allzulange Tagestour dorthin machen. Zum ersten Mal Gebirgsluft schnuppern, der Anstieg von Pollenza ist nicht allzuschwierig, wie sagt Jürgen so schön: ein Roller-Berg.

Kloster Lluc
Kloster Lluc

Da morgen eine etwas längere Tour auf uns wartet, machen wir sozusagen aktive Erholung, fahren also nicht weiter die Berge hinauf, sondern wieder zurück nach Port Pollenza zu Kaffee und Kuchen und sind relativ entspannt wieder etwas früher am Hotel.

Sonntag: Sant Salvador

Heute wirds etwas länger, deshalb legen wir früh los. Am Sant Salvador sind immer viele Leute unterwegs und Sonntags ist das auch ein beliebtes Ausflugsziel der lokalen Bevölkerung.

Unten lass ich es wieder gemütlich angehen und da spricht mich jemand an, der gerade vorbeifahren möchte: „Ohne Brille siehst du aus wie Herbert“. Ich schau rüber: ohne Brille sieht der aus wie Eberhard… ein Kollege, der in der Firma nur ein paar Meter entfernt sitzt. Na sowas… wusste gar nicht, dass er auch Rennrad fährt… man trifft sich halt auf Mallorca 😉

Auf dem Sant Salvador
Auf dem Sant Salvador

Nachdem wir früh oben sind, nur eine Kleinigkeit Essen und danach geht es gleich weiter zur Ostküste: nach Cala Figuera. Wohl eine der schönsten Buchten und Küsten-Dörfer auf Mallorca. Die Tour wird mit insgesamt 150km die Längste… wenn auch nicht die schwierigste weil weitgehend flach (ausser natürlich dem Sant Salvador).

Cala Figuera
Cala Figuera
Cala Figuera
Cala Figuera

Montag: Orient

Wieder ein Klassiker: über „den langen Radweg“ von Inca nach Santa Maria, dann nach Bunyola, der Einstieg ins Gebirge. In Bunyola beim rechts abbiegen nicht vergessen gleich auf das kleine Blatt zu schalte, da gehts gleich richtig hoch. Aber insgesamt auch eher ein Roller-Berg, ganz gut zu fahren.

Im kleinen Ort Orient gibt es dann sowas wie DEN Rennrad-Treffpunkt, mit Kaffee, Kuchen und sicher hunderten Radlern jeden Tag. Schön gelegen. Habe hier kein Bild gemacht, folgt später in der Bilder-Galerie mit Bildern von Hartmut.

Schöner Einstieg in die Berge und morgen Erholung, bevor die Königsetappe ansteht.

Mittwoch: Nach Soller und Sa Calobra

Heute steht eine ganz besondere Etappe an. Wir fahren wieder über Bunyola und dann den Soller-Pass hinaus. Eine schöne Strecke und die Pass-Straße ist gut zu fahren (Roller-Berg). Da es nach Soller einen Tunnel gibt, sind nur wenig Autos und keine Busse hier unterwegs. Nur Radler (und 2 Skateboard-Fahrer, die Abfahren, Respekt!).

Soller Pass, Serpentinen von Bunyola aus
Soller Pass, Serpentinen von Bunyola aus

Die Abfahrt nach Soller ist ähnlich, ich habe die Serpentinen nicht gezählt. Wir sind morgens extra schon kurz nach 9 los gefahren, da wir nämlich das Schiff erreichen wollten. Und das hat auch sehr gut geklappt. Wir waren um 12:20 am Hafen um die Karten für das Schiff um 13:00 zu kaufen. Hatten also genug Reserven, falls unterwegs ausgerechnet an dem Tag jemand eine Reifenpanne gehabt hätte. Aber es ging alles glatt. Also auf mit dem Schiff an der Küste entlang nach Sa Calobra.

Und dann der Anstieg zum „Königspass“… der heist wirklich so: Coll dels Reis, auf 723m. Die Serpentinen sind beeindruckend. Fast immer kann man nach oben schauen, was einen noch erwartet oder noch besser, nach unten schauen, was man schon geschafft hat. Das müssen so um die 48 Serpentinen sein. Das erste und zweite Drittel ist noch eher Kategorie „Roller-Berg“, das dritte Drittel wird dann deutlich steiler mit einigen Rampen. Aber wir sind ja nun trainiert… je höher man kommt, desto mehr macht es Spass… ja wirklich 😉 Und das brilliante Wetter… könnte nicht schöner sein. Der Schweiß läuft in Strömen, als wir dann am Krawattenknoten ein Päuschen machen, Hartmut macht ein Filmchen mit der Kamera.

Serpentinen bei Sa Calobra
Serpentinen bei Sa Calobra

Und kurz drauf sind wir auf der Passhöhe, Coll dels Reis, dem Königspass. Von hier aus geht es aber nicht gleich wieder runter, sondern erst mal ziemlich wellig weiter. Hier muss ich wieder abreißen lassen, die Kräfte lassen doch ziemlich nach. Schliesslich erreichen wir das Kloster Lluc, aber wir fahren daran vorbei, weil es doch langsam spät wird und wir zurück wollen. Um etwa 6 Uhr Abends sind wir wieder am Hotel und haben 137km und 1800 Höhenmeter zurückgelegt.

Ursprünglich sollte morgen noch die „echte“ Königsetappe anstehen… das hätte ich nicht gepackt. Da bin ich froh dass auch die Anderen gleich denken und die nächsten 2 Tage eher „ausklingen“ lassen… noch so eine Bergetappe muss nicht sein. Sa Callobra war nun wirklich genial und DER Höhepunkt des Trainingslagers.

Donnerstag: Portocristo

Die Königsetappe war gestern… Heute eine Rollertour an die Ostküste. Ich bin ehrlich: die Oberschenkel sind wie Pudding … aber die Route ist schön und wir sind ja zum Training hier und nicht zum faulenzen 😉 Portocristo entschädigt:

Portocristo
Portocristo

Freitag: Abschluss

Heute startet in Playa de Muro das Roadbike-Festival, also sind wir morgens erstmal dorthin gefahren und haben uns umgeschaut: die neuesten Rennräder, Technik, Klamotten etc. Ganz interessant. Ich habe einen super Lenker gesehen, von der Firma HC in der Nähe von Stuttgart. Habe mir eine Visitenkarte mitgenommen… wenn ein neues Rad ansteht oder mein jetziger Lenker… hmmmmm mal sehen.

Die Schluss-Tour führt uns dann nochmal über eine super-schöne Strecke nach Pollenza (Jürgen kennt echt alle schönen Ecken), aber heute ist der Wind doch wieder heftig aufgefrischt, also nichts mit Kaffee und Kuchen in Port Pollenza sondern zurück ins Hotel… aber dort gibts ja auch Kaffee und Kuchen…

Fazit

Super Trainingslager!

  • Mo 8.4.:  77,9km  –  ca. 500 Hm  –  23,9 kmh
  • Di 9.4.:   91,9km  –  1300 Hm  – 21,5 kmh
  • Mi 10.4.: 114,3km –  1100 Hm  – 23,6 kmh
  • Fr 12.4.: 130,3km – 1200 Hm  – 25,2 kmh
  • Sa 13.4.:  91,3km –  870 Hm   – 23,7 kmh
  • So 14.4.: 151,7km – 1470 Hm – 25,6 kmh
  • Mo 15.4.: 108,4km – 1070 Hm – 24,5 kmh
  • Mi  17.4.: 137,5km – 1850 Hm – 23,0 kmh
  • Do 18.4.: 113,5km – 1100 Hm – 26,6 kmh
  • Fr 19.4.:   80,6km  – ca 500Hm – 25,8 kmh
  • Insgesamt: 1097,20 km  und ca. 11.000 Höhenmeter zurückgelegt

Und der besondere Dank gilt Jürgen Karrer, der nicht nur alle Strecken geplant hat, sind nie verfahren hat (ohne Karte!) und auch noch fast immer vorne im Wind gefahren ist. Unser Mallorca Kenner und Ausdauer-Spezialist!

Bis bald, Mallorca!

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