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Mobile Technologien und der Untergang der Welt

Muss es denn immer gleich extrem sein? OK, es war natürlich eine Kolumne, ein Meinungs-Artikel… trotzdem…

Im aktuellen National Geographic habe ich heute die Kolumne von Harald Welzer gelesen. Ich schätze Herrn Welzer durchaus und ich lese seine Kolumne eigentlich gerne. Diesmal ist sie ihm weniger gelungen: „Die Diktatur der Geräte“; denn er hat eigentlich nur die altbekannten Probleme und Exzesse  der Smartphone (Über-)Nutzung wiederholt und endet dann mit „… Sondern machen Sie sich einfach frei. Werfen Sie es weg“.

Nein, das werde ich sicher nicht tun … denn ich lasse mit nicht beherrschen, sondern ich nutze meine Geräte einigermaßen sinnvoll und beherrsche sie soweit möglich.

Es geht mir jetzt gar nicht um Harald Welzer, sein Artikel ist nur der Auslöser für meinen Blog-Artikel, denn in letzter Zeit ist das Feuilleton voll mit solchen Artikeln, die letztlich den Untergang unserer Gesellschaft durch „das Internet“, oder „die Smartphones“ heraufbeschwören. Warum eigentlich?

Es ist sogar en vogue zu sagen „Ich hab ja gar kein Smartphone“. Und deshalb weis er natürlich genau, was alle falsch machen. Ach so? Genau, nicht-Wissen macht zum Experten. Ich hab ein Smartphone, und genau deshalb weis ich, was ich damit schönes und sinnvolles tun kann. Und ja, ich schüttle auch verwundert den Kopf über „Auswüchse“… aber ich lerne daraus.

Ist der Mensch nicht ein denkendes Wesen? Vielleicht bin ich kein typisches Exemplar unserer Gattung… aber ich kann doch nicht der Einzige sein, der mit den modernen Technologien gut klar kommt, nicht „Smartphone süchtig“ ist, sondern sich mit Menschen ganz normal unterhalten kann, und sein Smartphone auch mal einige Stunden schlicht in der Hosentasche stecken lässt?

Anstatt „Werfen Sie es weg“ Artikel zu schreiben, fände ich es toll, wenn es mehr Reflektion und „wie machst man es besser“ Artikel geben würde. Woran es mangelt sich Artikel zur Medien-Erziehung. Forschung und Anleitung dazu, wie man ab dem richtigen Alter dann sinnvoll mit den Medien umgeht… Mangelware. Entweder Hype-Artikel oder Untergang der Menschheit.

Ja, es gibt da ein Problem aktuell, wenn man sich so umschaut. Aber diese Technologien werden nicht „wieder weggehen“. Also lernen wir doch, damit richtig umzugehen, wäre das nicht mal eine Zukunfts-Aussicht? Oder gibt es keine Utopien mehr?

Oder um den Titel eines Artikels bei Futurzwei zu zitieren: „Keine Utopie ist auch keine Lösung„; Stiftung Futurzwei, die Herr Welzer mit gegründet hat.

Künstliche Dummheit …

In den letzten 2 Tagen hab ich etwas „Internet Shopping“ machen wollen (na ja, das meiste dann noch wieder sein lassen). Was mir aufgefallen ist… mal wieder … die berühmten / gerühmten Vorschläge … sind Müll. Ist das nur bei mir so?

Ich geben ja zu, ich mach es es den diversen „big players“ nicht so leicht, also Google, Amazon und Co. Ich verwende „Cookie Blocker“, Werbe-Blocker, spezielle Privacy Einstellungen etc. Und ich kaufe „breit verteilt“, also nicht immer Amazon, weil es halt so einfach ist, sondern oft in kleineren Läden, manchmal sogar lokal (nachdem ich auf Amazon und Co recherchiert habe).

Aber: Wenn ich den mal tatsächlich bei Amazon was gekauft habe, warum bieten die mir dann wochenlang das gleiche wieder an? Nachdem ich das Smartphone Schutzglas gekauft habe … kaufe ich dass dann gleich morgen wieder? Eigentlich hält das bei mir mehr als ein Jahr. Kaufe ich den nächsten Bügelbrettbezug, ein paar Tage nach dem letzten? So ziemlich das einzige, was ich meistens bei Amazon kaufe sind eBooks … nur … die Vorschläge „was mir auch gefallen könnte“… häh? 95% davon interessiert mich sowas von gar nicht. 5% Trefferquote sind schon gut genug? Nein, ich denke nicht.

Mit der künstlichen Intelligenz ist es wohl doch noch nicht so weit her … im Moment wird hier noch viel künstliche Dummheit vorgezeigt.

Passender Kommentar bei Heise von c’t-Redakteur Michael Link.

Filter Bubble – ja, aber kein neues Phänomen

Diese Woche bin ich über zwei ganz interessante Artikel gestolpert. Der erste von Konrad Lischka „Wer Nutzer-Interaktionen optimiert, verbessert nicht unbedingt die Debatten“ dreht sich darum, wie es zu dem Phänomen überhaupt kommt.

Der zweite dreht sich darum, das eigentlich nur der Begriff neu ist, das Phänomen selbst aber schon immerzu besteht. Evtl noch nicht mal schlimmer ist als früher, wer weiß. „Postfaktisches Zeitalter – Darauf einen Bommerlunder

Performance und die menschliche Wahrnehmung

Heute habe ich dieses Video gefunden, über „Performance“ (Geschwindigkeit und Reaktionszeiten) und die menschliche Wahrnehmung. Obwohl die einzelnen Fakten mir größtenteils schon bekannt waren, finde ich die Erläuterungen und die Zusammenhänge interessant und gut erklärt.

15 Minuten, die sich lohnen (für „Informatik“-Interessierte).

Hier gefunden: Medium.com

Video bei Youtube:

„Ich möchte in diesem Onlineshop nicht kaufen, er ist zerkratzt“

„Feine Sache, dieses online Einkaufen. Nur haben leider viele Shop-Betreiber eigenartige Vorstellungen von Kunden- und Benutzerfreundlichkeit.“ – Meike Lobo

Zum Orginal-Artikel auf dem Blog von Meike Lobo.

Würden diesen Artikel einige Internet-Shop Betreiber lesen und sich zu Herzen nehmen… die Welt könnte gleich ein wenig besser aussehen. Ich habe mir gerade noch überlegt, in welche Reihenfolge ich die 7 Punkte bringen würde… und mir fällt keine ein, fast jeder so schlimm wie der andere.

(Gefunden bei carta.info)

Zu hohe Vermittlungsgebühren: Wenn aus Plattformen gierige Gatekeeper werden – netzwertig.com

Auf netzwertig.com gab es vor einer guten Woche einen interessanten Artikel:

Zu hohe Vermittlungsgebühren: Wenn aus Plattformen gierige Gatekeeper werden | netzwertig.com.

Wie ich finde beleuchtet der Artikel verschiedene Aspekte recht ausgewogen. Ein  kleiner Kritikpunkt: in diesem und auch in anderen Artikeln wird oft der Eindruck erweckt, die Anbieter (hier Google, Apple, Amazon) würde die Gebühren als Reingewinn einstreichen… was so aber nicht stimmt. Immerhin wird eine gewisse „Infrastruktur“ bereitgestellt, die gepflegt werden muss. Wie groß die ist, wie umfangreich die Leistungen und was dann eine „faire“ Gebühr ist, das ist die eigentliche Diskussion.

Letztlich zeigt es sich auch an diesem Fall (wieder), dass fehlende echte Konkurrenz zu hohen Preisen führt. Es gibt 2 quasi marktbeherrschende Anbieter, momentan Apple und Google (Amazon bedient sich hier „schamlos“ an Android), und die sehen natürlich keinen Grund von den 30% Gebühren runter zu gehen, dazu bedarf es keiner wettbewerbswidrigen Absprache. Um daran etwas zu ändern müsste schon ein dritter Hersteller auf den Markt drängen und so erfolgreich werden, dass er Druck ausüben kann. Microsoft wird das eher nicht sein, da Microsoft mit Freude ebenfalls 30% nehmen wird. FirefoxOS könnte ein Kandidat sein, aber aktuell traue ich dem System eher keinen großen Markterfolg zu. Mal sehen, vielleicht werde ich hier ja positiv überrascht.

Die in der Praxis unangenehme Auswirkung ist hier aber: den Mehrwert erarbeiten viele kleine App-Entwickler, die von ihren Einkünften letztlich kaum leben können, und große Firmen streichen einen netten Anteil ein. Da ist mir das „Freeware“ oder „Open-Source“ Konzept lieber. Auf meinem richtigen PC nutze ich viel freue SW und spende freiwillig an die Entwickler. Je mehr Nutzen ich daraus ziehe, desto mehr bzw. öfter. Und freiwillig fühlt sich immer gut an.

Deutschland, du langweilige Social Media Wüste — Medium

Yep, dem Philipp kann ich nur zustimmen. Nur das „Deutschland“ vorne dran … das ist doch nicht nur in Deutschland so, oder?

Deutschland, du langweilige Social Media Wüste — Medium.

Blöderweise geht es mir schon länger genau so. Bei xyz-VZ war ich nie, das kam zu einer Zeit auf, als es „junge Leute“ (also richtig junge Leute, keine 30-er die sich jung fühlen) angesprochen hat. Facebook hat mich von Anfang an abgestoßen, kann das aber nicht richtig erklären (heute schon, aber nicht warum es mir vor Jahren gleich nicht gefallen hat). Twitter: konnte damit nie was anfangen, das entspricht so überhaupt nicht meinem Kommunikations-Stil, das funktioniert mit meinem Kopf nicht.

So, dann kamen Xing und Linkedin… dort bin ich registriert und habe einigermaßen „Netzwerk“, was aber einfach eine Sammlung echter Bekannter und Kollegen ist (also Leute, die ich richtig kennen gelernt habe), als „Adress-Speicher“, der von den Leute gepflegt wird. Das ist irgendwie nützlich… aha, der xyz hat den Job gewechselt, ist jetzt bei abc. Aber anderweitig nutze ich das eigentlich nicht… Schade? Vielleicht… aber ich habe darin nichts finden können, was ich nicht anderweitig vorher schon hatte (Gruppen/Foren etc…). Ausserdem scheint mir, dass beide Plattformen mehr und mehr als Job-Suche-Biete Maschine genutzt werden. Das könnte in Zukunft mal interessant werden, z.B. wenn man mal auf Job-Suche gehen will oder muss… mal sehen.

Google+? Hmm, ja, bin ich dabei, aber… hmm. Nette Ablenkung, mal ein interessanter Link, nette Photos (man bemerke die altertümliche Schreibweise von Fotos). Aber ansonsten auch keine Killer-Anwendung.

Ich les zu viele RSS-Feeds. Aber das ist ja kein Social Media.

Wird das Internet schon langweilig? Oder ist es einfach nur in der wirklichen Welt angekommen?

Das Internet ist nicht kaputt, Rückzug ist keine Lösung – irights.info

Heute auf iRights.info gelesen (link unten): Ich stimme dem Artikel voll zu. Schon seit Jahren führen viele Internet Affine eine Art Schattenkampf gegen die „Vereinnahmung“ des Internet durch Politik, Medien und andere Teile der Gesellschaft. So ein Kampf muss verloren gehen. Das Internet ist schlicht in der Gesellschaft angekommen, mit allen Vorteilen, Nachteilen, Nützlichkeiten und Problemen. Eine Antwort darauf, wie man nun damit umgeht, hat niemand, und eine „einfache Antwort“ wird es wohl auch nicht geben.

Das Internet ist nicht kaputt, Rückzug ist keine Lösung.